Zukunftsromane gibt's wie Sand am Meer. Dies ist ein Gegenwartsroman, in dem die erlebte Zukunftsvision die Rolle spielt, die ihr Mephisto zuweist, jener kaum beachtete Regisseur der Tragikomödie menschlicher Anstrengungen, die gesellschaftlichen Verhältnisse erträglich zu machen. Die von Erich P. Möller minutiös in allen Einzelheiten geschilderten Szenen scheinen wie surrealistisch gezeichnet, und doch ist die Groteske nur scheinbar: Es ist die verrückte Wirklichkeit selbst in ihrer Absurdität. Dem Leser wird nicht zugemutet, in allem und jedem die Hand Mephistos entdecken zu müssen. Das Schicksal der handelnden und betroffenen Personen selbst wird ihn fesseln. Und wenn er zum Schluß aufatmend lächelt, hat er die Botschaft verstanden.
Bei Eduard, einem ganz normalen Familienvater, würde eigentlich alles seinen gewohnten Gang gehen, wenn er seinen Beruf ausüben könnte. Von Beruf Chemiker, ist er aber wegen einer einjährigen Berufssperre zum Müßiggang verurteilt. Was soll er mit dieser ungewollten Freizeit anfangen? Er beginnt eifrig Stellenanzeigen zu studieren und übt sich in Bewerbungen. Das war ursprünglich nur ein lockerer Zeitvertreib, bekommt aber langsam professionelle Züge, so daß es den Anschein hat, als ob Eduard nun ein Spezialist für die Aufmachung von Stellenanzeigen werden soll. Und schon rutscht der unbedarfte Eduard in ihm unbekannte Gesellschaftskreise. In kürzester Zeit wird ihm sein ganzes bisheriges Leben auf den Kopf gestellt. Er muß erkennen, daß die rauhe Wirklichkeit dabei ist, sein Familienleben auseinanderzunehmen. Die Ereignisse drohen ihn zu überrollen, und er stolpert von einem Abenteuer ins andere. Wird er nun ein anderer?